HCA City Games 2023
Auch in diesem Jahr machte sich eine Delegation von 12 Athletinnen und Athleten der Trampolinabteilung des VfL Sindelfingen mit drei Betreuerinnen auf den Weg nach Dänemark, um vom 1.8. bis 6.8.23 in Odense am Trainingslager und dem abschließenden internationalen Wettkampf (HCA City Games) teilzunehmen.
Leider konnte die Trainerin Kirsten Eppard in diesem Jahr krankheitsbedingt nicht mitfahren. Daher koordinierten und leiteten Maria Walter und Emily Huenefeld das Trampolintraining.
Auf Trainerseite unterstützte auch Ghazal Seilsepour von der VfL Turnschule die Mannschaft und übernahm vor allem das Aufwärm- und Krafttraining. Die Athletinnen und Athleten lobten die abwechslungsreichen Übungen, die spezifisch auf die Anforderungen im Trampolinsport abgestimmt waren. Durch die neuen Impulse wurde das Aufwärmen auch für jede Trainingseinheit ein bisschen anders gestaltet. Ghazal unterstütze die Mannschaft und das Trainerteam um Maria und Emily darüber hinaus mit Tipps zur Verbesserung der Sprungtechnik und gab Hilfestellungen.
Renate Breuning und Yasemin Schneider übernahmen von Elternseite die Organisation und fuhren auch als Betreuerinnen und Kampfrichterinnen mit. Die Familie von Albert Steiger ist ebenfalls nach Odense gefahren, war aber im Gegensatz zur restlichen Gruppe privat untergebracht.
Leider lief die Hinfahrt so wie in den Jahren davor nicht ganz reibungslos, es gab diverse Verzögerungen, so dass der geplante Zug von Hamburg nach Odense nicht mehr erreicht werden konnte. So kamen wir auch dieses Mal erst nach 14-stündiger Reise kurz vor Mitternacht zusammen mit den Niederländern in Odense und unserer Unterkunft im Clubhaus des OGF an. Die Sorge um diese Uhrzeit einen bereits überfüllten Schlafsaal vorzufinden, war zum Glück unbegründet: Da die anderen teilnehmenden Vereine ausnahmslos in diesem Jahr in anderen Unterkünften untergebracht waren, fanden wir einen komplett leeren Raum vor, den wir uns lediglich mit den 2 Jungs und 2 Mädchen aus Holland und deren Trainerin Christine teilen mussten. Mit ihnen haben wir uns auch die ganze Woche über super verstanden. Schnell war das Nötigste für die erste Nacht ausgepackt und alle waren froh, endlich da zu sein und schlafen zu können.
Nach der offiziellen Begrüßung durch Erik Mogensen am nächsten Morgen begannen dann die ersten Trainingseinheiten. Diesmal waren es etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus insgesamt fünf verschiedenen Ländern. Der Teilnehmerkreis bestand aus dem ausrichtenden dänischen Verein "OGF", zwei Teams aus Belgien, einem Verein aus England, uns als einzigem Verein aus Deutschland und sogar einer großen Delegation aus Johannesburg in Südafrika, die den weiten Weg nur für dieses Trainingslager und den abschließenden Wettkampf auf sich genommen haben.
Pro Tag wurden zwei intensive Trainingseinheiten absolviert. Viel Zeit verbrachte die Mannschaft in diesem Jahr vor allem in der einen von den zwei sehr gut ausgestatteten Trainingshallen, wo die Turnerinnen und Turner mit Schnitzelgrube, Airtracks, Bodentrampolinen mit Softmatten und Doppel- Mini-Trampolin optimale Bedingungen vorfanden, um neue Sprünge in einem sicheren Trainingsumfeld zu üben. Der Fokus lag bei den meisten im Erlernen, Erweitern und Verbessern von Doppelsalti-Sprüngen sowohl vorwärts als auch rückwärts, Schraubensalto und anderen Sprüngen mit einer oder mehrfachen Schrauben (Barani, Baby- Fliffis, Rudi).
Diese wurden dann in der 2. Trainingseinheit am Tag oder am nächsten Morgen in der anderen zur Verfügung stehenden Sporthalle am Großgerät ausprobiert und in die bestehenden Übungen eingebaut.
Neben dem anstrengenden Trainingsprogramm kam aber auch der Spaß nicht zu kurz. Die Abende waren mit unterschiedlichen Freizeitaktivitäten abwechslungsreich ausgefüllt: Es gab einen Bowlingabend am Ende des ersten gemeinsamen Tages, bei dem alle viel Spaß hatten, am darauffolgenden Abend hatte die Gruppe einen „freien Abend“ und die Möglichkeit zusammen loszuziehen und die Stadt zu erkunden, während die Betreuer sich zu einem „Get together“ trafen.
Am letzten Abend fand das freie Training für den Wettkampf am Samstag statt, dafür stand am Nachmittag der Besuch im Zoo auf dem Programm mit obligatorischem „Family Picture“ aller Teilnehmenden. Dieses Mal gab das Reisebudget auch noch ein Eis für jeden her. Das extragroße Eis in der Bubble Waffle kam dabei besonders gut an. Das haben sich alle nach dem vielen Training auch redlich verdient.
Der Wettkampf am Samstag lief für unsere Mannschaft sehr erfolgreich und wurde mit vielen Medaillen belohnt, auch wenn einige unserer Athletinnen aufgrund von Schmerzen oder Verletzungen nicht oder nur eingeschränkt mit einfacheren Übungen am Wettkampf teilgenommen haben.
In der Wettkampfgruppe U12 A weiblich erreichte Luise Schneider auf dem Trampolin-Großgerät im Vorkampf den 1. Platz und konnte diesen auch sicher halten und erhielt eine Goldmedaille.
Ihre etwas jüngere Schwester Leni trat ebenfalls in dieser Gruppe an und turnte zum ersten Mal auf einem Wettkampf die gerade neu gelernte P8 und erreichte damit den 4. Platz. Leni war trotzdem zufrieden: „Ich habe in dieser Woche die P8 gelernt und sie zum ersten bei einem Wettkampf durchgeturnt. Darüber freue ich mich sehr.“
Albert Steiger und Jano Müller traten beide in der gleichen Gruppe, U12 B, an. Beide konnten sich gegen die anderen Jungen in dieser Gruppe gut behaupten und gingen mit Platz 1 (Albert) und Platz 2 (Jano) in das Finale. Am Ende blieb es Platz 1 für Albert, Jano erreichte den 3. Platz und somit Bronze.
In der nächsten Gruppe, U14 weiblich, lagen die Wertungen für die Medaillenplätze sehr nah zusammen und Annika Breuning lag ganz knapp hinter den Besten und konnte die Bronzemedaille erringen (Platz 2 im Vorkampf).
Anna Knäb erreichte das Finale bei den Juniorinnen mit Platz 4 im Vorkampf und konnte aufgrund der starken Konkurrenz dort leider knapp keinen Medaillenrang erreichen (Platz 4).
Auch David Zirakadze hatte bei den Junioren sehr starke Konkurrenz, die Übungen mit hohen Schwierigkeiten zeigten. David turnte seine beiden Übungen souverän und sauber und konnte damit die niedrigere Schwierigkeit der Übungen mit guten Haltungsnoten ausgleichen: Platz 3 und Bronze - ein sehr gutes Ergebnis!
Unsere Athletin Nina Kukuljan nahm nach verletzungsbedingter Pause zum ersten Mal überhaupt wieder an einem Wettkampf teil. Sie startete in der Gruppe Open B bei den erfahrensten Starterinnen. Sie turnte ihre Übung fehlerfrei und landete am Ende auf dem 6. Platz. Kein Finale, aber sie war mit dem Ergebnis trotzdem zufrieden: „Für mich war es wichtig, nach der Verletzung wieder mit einer sicheren Übung anzutreten."
Maria konnte aufgrund von Rückenschmerzen nicht ihr sonst abgerufenes hohes Niveau mit vielen Salti und Doppelsalto turnen. Sie startete mit Nina bei der Gruppe Open B mit etwas geringerer Schwierigkeit. Bei der 2. Übung biss sie nochmal die Zähne zusammen und präsentierte dem Kampfgericht aufgrund ihrer Erfahrung und ihres Könnens eine saubere Übung mit einer Schwierigkeit von 4,3. Auch sie erreichte am Ende einen tollen 3. Platz (2. im Vorkampf).
Auch auf dem Doppel-Mini-Trampolin konnte sich der VfL gut gegen die anderen Mannschaften durchsetzen, obwohl diese zum Teil sehr stark und einige nur auf das Doppel-Mini spezialisiert waren, wie zum Beispiel die niederländische und die belgische Mannschaft. Am Ende reichte es bei Luise Schneider und David Zirakadze im Finale für Bronze (2. bzw. 4. im Vorkampf), bei Annika Breuning und Jano Müller sogar für die Silbermedaille.
Neben all diesen Medaillen und Urkunden, wird aber vor allem das in Erinnerung bleiben:
Die Gruppe hatte wunderbare, gemeinsame Tage in Dänemark. Es wurde nicht nur zusammen geturnt und trainiert, es wurde viel gelacht, gespielt, geredet, ... am letzten Abend auch getanzt. Es wurde deutlich, wie gut diese Mannschaft miteinander funktioniert, wie wichtig jeder einzelne ist und wie wichtig für jeden einzelnen die Gruppe ist. Die Gruppenmitglieder haben sich gegenseitig geholfen und unterstützt, sich aufgebaut, motiviert, auch mal getröstet, und das von den Kleinen bis zu den Großen.
Das ist das, was alle im Gepäck aus Dänemark mitnehmen, neben 2x Gold, 2x Silber und 6x Bronze.
Wie motiviert die Mannschaft ist, zeigt sich auch an der Antwort auf die Frage, was von dieser Fahrt letztendlich am besten war. Denn da sagten viele: "Das Training!"
So zum Beispiel auch David: „Vier Stunden am Tag waren viel - ich hätte aber sogar noch mehr trainieren können, weil es so cool in der Halle war und wir frei und ohne Angst neue Sprünge lernen konnten. So haben nun Franzi und ich es geschafft, den Doppelsalto rückwärts auf dem Großgerät in die Schiebematte zu turnen und ich habe den Fliffis (Doppelsalto mit halber Schraube) turnen können. Ich freue mich nun darauf, das neu gelernte im Training zu Hause umzusetzen.“ Und alle: „Wir hatten viel Spaß, und waren sehr motiviert aufgrund der super Trainingsbedingungen und haben viel gelernt.“
Ghazal, die das erste Mal mit den Trampolinern unterwegs war, resümierte: „Es ist eine tolle Truppe, und sie sind mir alle ans Herz gewachsen.“
Fazit: Alle möchten gerne nächstes Jahr wiederkommen, dann auch hoffentlich wieder mit Kirsten.
