Hingucker am Boden

VfL-Turnerinnen bei den württembergischen Mehrkampfmeisterschaften

Beim schwäbischen Landesfinale im Mehrkampf in Heidenheim ging für den VfL Sindelfingen die zehnjährige Mara Dümmler an den Start. Bei den Mehrkämpfen werden neben turnerischem Können auch Fähigkeiten in der Leichtathletik geprüft. 

Der Wettkampf begann für Mara mit Turnen. Das erste Gerät war der Sprung. Sie zeigte einen Handstandüberschlag über den Sprungtisch. Dieser ist für ihre Altersklasse die schwierigste Übung. Er wurde belohnt mit nur 0,8 Punkten Abzug, die zweitbeste Wertung an diesem Gerät.

Danach ging es zu ihrem Lieblingsgerät, dem Reck. Auch dort wurde sie wieder Zweitbeste. Am Boden musste Mara einige Wackler hinnehmen. Nach einer Mittagspause wartete dann die Leichtathletik. Hier wurde die Zehnjährige von der Leichtathletik-Abteilung des VfL betreut, deren Training sie zusätzlich zum Turnen zweimal die Woche besucht. Im 50 Meter Sprint gelang ihr eine gute Zeit mit 8,82 Sekunden, umgerechnet 8,28 Punkte. Im Weitsprung landete sie nach 3,52 Metern. Auch im Wurf ging es weit voran. Mit 29 Metern gehörte sie zu den Besten ihrer Altersklasse.

Mit einem 7. Platz und knapp einem Punkt Abstand auf das Treppchen machte sich Mara glücklich auf den Weg zur WorldGymnastrada nach Bregenz, bei der sie als Teil der Showgruppe Air-Cracks für die Deutsche Delegation antrat.

Am Tag darauf fanden die württembergischen Meisterschaften im Mehrkampf statt. Für den VfL Sindelfingen startete Emma Beelmann. Die Dreizehnjährige war das erste Mal in der Meisterschaftsklasse dabei, der Vorrunde für die Deutschen Meisterschaften. 

Für Emma startete der Morgen mit den leichtathletischen Disziplinen: 100 Meter Sprint, Weitsprung und Kugelstoßen. 

Beim Sprint lief Emma die Bestzeit in ihrer Altersklasse mit 14,24 Sekunden. Insgesamt war dies die drittschnellste Zeit an diesem Wettkampftag.  Auch im Weitsprung war sie mit 3,91 Metern unter den besten Springerinnen. Im Kugelstoßen - Emmas neuster Disziplin - war sie mit 6,98 m knapp zwei Zentimeter von der 7-Meter-Marke entfernt. Dies bedeutete einige Punkteinbußen.

Nach einer Mittagspause ging es dann in die Geräteturnhalle. Hier gelang Emma ein Hingucker mit ihrer neu komponierten Bodenkür. Auf ein modernes Lied zeigte sie als allererste Turnerin an diesem Wettkampftag eine Überschlag-Salto-Verbindung. Auch ihr neu erlernter Rückwärtssalto gelang Emma ohne Fehler. Nur am Ende der Übung hatte sie ein wenig zu viel Schwung und musste einige Schritte machen. Mit 11,6 Punkten war der Boden Emmas stärkstes Gerät! 

Am Stufenbarren hatten einige Turnerinnen Probleme. Emma jedoch schaffte zu ihrem eigenen Verwundern eine gute Übung ohne größere Fehler. In ihrer Übung turnte sie jedoch ein Teil weniger als gefordert, was zu einem Abzug von einem Punkt führte.

Am Sprung zeigte Emma nochmal ihre ganzes Können und wurde mit 11,15 Punkten für einen Überschlag belohnt. Einer der besten Sprünge des Tages. Als Elfte absolvierte sie ihre ersten württembergischen Meisterschaften. 

Die Trainerinnen der beiden Mädchen waren zufrieden mit dem Ergebnis. „Für Emma war es sehr gut, Erfahrungen in der Meisterschaftsklasse zu machen. Der Wettkampf war eine gute Zwischenstation für die Mannschaftswettkämpfe im Herbst. Emma hat uns gezeigt, dass sie auch am Boden abliefern kann. Mara hat bewiesen, dass auch sie bereit für die Meisterschaftsklasse ist. Leider reichte es nicht zur Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften."